Festhalten:Loslassen
- celine-cargnelutti
- 18. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Erinnerungen - Zwischen dem, was war und dem, was ist

Manchmal schaue ich mir Fotos an – Momentaufnahmen, so vergänglich. Manchmal erinnere ich mich noch ganz genau an diesen Moment, als wäre es erst gestern gewesen. Manchmal sind es nur vage Erinnerungen, fast so, als hätte ich diese Momente nie wirklich erlebt.
Erinnerungen sind mehr als nur Bilder. Sie sind Gefühle, Emotionen, Gedanken, Unterhaltungen, Gerüche, Klänge, Sprachen, Berührungen, Identität und vieles mehr. Erinnerungen sind da, um uns zurückzuholen – an eine Zeit, die mal war, aber heute nicht mehr ist. Sie zeigen uns, wie viel Zeit bereits vergangen ist, ohne dass wir es bemerken. Doch nicht nur das: Erinnerungen sind subjektiv – Menschen erinnern sich an denselben Moment oft ganz unterschiedlich, obwohl sie das Gleiche erlebt haben.
Warum? Weil wir uns nicht nur an das Ereignis erinnern, sondern auch an das Gefühl, das wir in diesem Moment hatten. Und Gefühle verändern sich. Mit der Zeit verblassen manche Bilder, andere werden intensiver. Manche Erinnerungen trösten, andere schmerzen. Manche halten uns fest – andere lassen uns los. Unsere Erinnerungen sind nicht immer zuverlässig, weil sie auf Gefühlen und Emotionen basieren, und genau das macht sie so menschlich: Wir verändern uns, lassen neue Gefühle zu und andere los. Wir entwickeln uns, lernen dazu und verlieren zwischendurch auch. All diese Erfahrungen beeinflussen uns – und dadurch auch die Art, wie wir uns erinnern.
Was genau bleibt eigentlich von einem Moment, wenn er längst vorbei ist? Und warum klammern wir uns so sehr an das, was war? Ich glaube, es gibt Momente, die nicht nur im Gedächtnis schlummern, sondern tief im Herzen ihren Platz haben. Es sind die kleinen, unscheinbaren Augenblicke, die für immer bleiben – und egal, wie viele Jahre in der Zwischenzeit vergehen, wir erleben diese Momente, als wäre keine Zeit vergangen. Sie tragen ihre eigene Tiefe. Und vielleicht ist das der Grund, warum sie bleiben. Weil sie Teil von uns geworden sind. Weil wir uns in ihnen wiedererkennen. Oder das, was wir einmal waren.
Manchmal schaue ich mir Fotos an – Momentaufnahmen, so vergänglich. Ich halte sie fest und erinnere mich, an das, was war, und an das, was ist.
Vielleicht ist das Erinnern selbst eine Art von Leben – unknown
Juni 2025
Sehr schön und soooo wahr❤️